Auszug Jurybericht:
“Wegweisenden Merkmalen aus der Analyse folgend, sieht das Projekt vor, das gewerbliche Bautenkonglomerat der Gravure in seinem Bestand zu entschlacken. Es bleiben die prägenden Frontbauten mit Z‑förmigem Fussabdruck entlang dem Stadtgraben einschliesslich dem erhaltenswerten Wohnhaus….
Der Stadtgraben wird als Promenade gestärkt, mit Bäumen ergänzt und der bestehende Platz wird ins Konzept integriert. Die heutige Grundstruktur wird mitverschiedenen Plätzchen, welche vom ehemaligen parkähnlichen Wegverlauf im Stadtgraben abgeleitet sind, aufgewertet. Diese Komposition von gerader Wegführung und geschwungener Wegspur generiert zusammen mit den Zugangswegen ins Quartier unterschiedliche Orte entlang dem Stadtgraben. Schön an dieses System angebunden ist der Vor- und Zugangsplatz beim Gravuretec-Gebäude. Der Übergang zum Quartierfreiraum wird mit der bestehenden Sockelmauer und einem transparenten Kleingehölzfilter, welcher — ohne das Quartier absolut abzuschotten — etwas Schutz nach Innen bietet, sensibel gelöst. Der Hof wird als gemeinschaftlich genutzter und auch veränderbarer Freiraum und die umliegenden Freiräume werden als durchlaufende artenreiche Wiesen gestaltet.
Die Freiräume sind sehr fein zoniert. So haben alle Erdgeschosswohnungen einen privaten kleinen Freiraum, umgeben von einem sich verändernden ruderalen Krautsaum und Kleingehölzen. In diese verschieden Wiesen‑, Schotterrasen und Kiesstrukturen sind die Wegerschliessungen, die Gemeinschaftsplätze, die Spielbereiche und Gärten eingebettet. Schlüssig wird mit der Gestaltung und Führung des Wegnetztes ein differenzierter Umgang zwischen der ersten Etappe und dem Wohnen im Grünen der zweiten Etappe aufgezeigt. Dieser differenziert zonierende und gliedernde Umgang zeigt sich auch im Baumkonzept. So wird die Promenade mit Lindenhochstämmen ergänzt und behält damit ihre repräsentative Grosszügigkeit. Die bestehenden Birken entlang der Umfassungsmauer bleiben bestehen und auch im Hof und im Garten der Villa werden so viele Bäume wie möglich erhalten. Mit Obstbäumen in der Gartenstruktur der zweiten Etappe und unterschiedlichen Baumgruppen im Hof wird das Repertoire ergänzt. Klimatische, ökologische, aber auch räumliche und atmosphärische Aspekte werden beim Baumkonzept gleichermassen und differenziert berücksichtigt.”