Die Schützenmatt ist einer der grössten öffentlichen Freiräumen in Burgdorf. Die naturräumliche Situation der Schützematt kann als einmalig beschrieben werden. Der Raum mit der Gisnauflüe und der Emme bilden wichtige, naturnahe Naherholungsräume. Die Schützenmatt ist als historischer Freiraum und als Ort von gelebten Bräuche wie der Soläten oder dem Viehmarkt auch in den Köpfen der Burgdorfer:innen ein wichtiger Ort des sozialen Lebens und mit Freibad und verschiedenen kulturellen Veranstaltungen in der Markhalle auch über die Stadtgrenze hinaus ein Anziehungspunkt.
Neue Nutzungen und zusätzlicher Raumbedarf von Bestehendem bringen Bewegung in das historisch gewachsene Gefüge. Zudem soll die Schützenmatt als Naherholungsraum aufgewertet und der Bezug und die Zugänglichkeit zur Emma gestärkt werden.
Das Nutzungs- und Gestaltungskonzept bringt Klarheit über die zukünftige Ausrichtung der Bildungs‑, Freizeit‑, Sport‑, Erholungs- und Kulturanlagen.
Das grundlegende, räumliche Konzept stärkt die Wichtigkeit des grünen, öffentlichen Freiraums Schützenmatte. Es bildet ein Herz der Anlage im Bereich der denkmalgeschützten Bauten und zeigt Verdichtungspotentiale für Nutzungen von regionaler Bedeutung auf dem Parkplatz Viehmarkt auf. Das Konzept stärkt den Bezug zur Unteren Altstadt, dem Schloss und zur Emme. Der Gestaltungsplan zeigt auf, wie trotz der höherer baulichen Dichte, wertvolle Freiräume erhalten und geschaffen werden können. Entlang der Emme entsteht ein grüner Park, welcher von der Sicht auf die Flueh und dem unterschiedlichen Bezug zum Wasser profitiert. Der öffentliche Freiraum bietet eine Erlebenisvielfalt, welche alle Generationen mitdenkt. Ein attraktiver Spazierweg um den Schlosshügel und durch die Altstadt stärkt vorhandene Bezüge.
Die Stadt erarbeitete das Nutzungs- und Gestaltungskonzept in einem Workshopverfahren vom Mai 2020 bis im Januar 2021 mit dem Ziel einer breit abgestützte Lösung. Es wurde, zusammen mit einem gleichbleibenden Kreis von Teilnehmenden, an drei Veranstaltungen die Inhalte kooperativ und ergebnisoffen erarbeitet. Dabei wurde engagiert diskutiert, skizziert, geträumt und verworfen. Der erste Workshop «Bestand & Ambitionen» diente zur Dokumentation der Grundlagen und ersten Formulierungen von möglichen Zukunftsbildern. Am zweiten Workshop «Vertiefung & Konsolidierung» wurden Inhalte vertieft und die erarbeitete Grundlage überprüft. Der Prozess wurde unmittelbar nach diesem Workshop in einem Forum geöffnet um die Inhalte breitere Auswahl an Anspruchsgruppen zu diskutieren und Zwischenresultate kritisch zu hinterfragen. Der dritte Workshop «Synthese & Abhängigkeiten» diente zum Abschluss und der kritischen Reflexion der erarbeiteten Inhalte. Das Mandat ist abgeschlossen und durch den Gemeinderat als verwaltungsanweisend erklärt worden.
Workshopverfahren; Mitwirkung: 2020
Raumentwicklung: urbaplan Bern
Verkehrsplanung: Zeltner Ingenieure Belp
Auftraggeber: Stadt Burgdorf, Stadtentwicklung