Das für grosse Familien geplante Wohnhaus schliesst die Lücke in einer bestehenden Blockrandbebauung an der Kreuzung von Lothringer- und Hühningerstrasse im Basler Quartier St. Johann. Es war die Absicht der Bauherrschaft, mit diesem Projekt einen Beitrag gegen die Verdrängung von Familien aus dem Quartier zu erbringen und die Diversität des Quartieres in der Stadt Basel fördern.
Der Bau umfasst zusammen mit den umliegenden, bestehenden Wohnbauten einen grosszügigen Innenhof. Dieser soll für neu für alle Anwohner geöffnet werden. Auf separate private Aussenräume wurde zugunsten einer gemeinschaftlichen Erschliessung mit individuellen Aufenthaltsbereichen auf Laubengängen bewusst verzichtet. Nur ein Treppenhaus — zugänglich über den Hof — erschliesst alle 17 Wohnungen und drei Schaltzimmer in den Obergeschossen.
Das Konzept setzt bei der Ausgestaltung des Hofes auf Veränderbarkeit und Aneignung. Grosse Bereiche sind als Schotterrasen ausgebildet. Im Prinzip ist damit der ganze Innenhof begehbar. Wo der Nutzungsdruck nicht vorhanden ist, wird sich eine artenreiche Ruderalflora etablieren. Diese wird sich mit den Jahren ausbreiten, zurückziehen je nach dem wie die Anwohner den Hof nutzen. Die naturnah gestaltete Umgebung bietet für die Kinder ein unauffälliges Spielangebot jenseits der üblichen Spielgeräte aus den Katalogen. Ein Sandkasten, eine Lehmmulde, Findlinge, Weidenbüsche stehen für offene Spiele zur Verfügung. Für Erwachsene besteht ein Angebot an Sitzgelegenheiten und die Möglichkeit von Urban-Gardening. Im Zentrum des Hofes steht ein Holzschopf. Seine Deutung ist offen, ist es eine Werkstatt, ein Kinderspiel? Er lädt ein zum umfunktionieren und weiter bauen ein. Ein Dach aus Bäumen spendet Schatten und prägt die Aussicht aus den Wohnungen.
Auftraggeber: Stiftung Habitat
Architektur: Atelier 5 Architekten und Planer AG